Toolchain V1.0
Die kleinen Helferlein des Alltages - althergebracht, analog und selbstverständlich.
Toolchain V1.0
Wenn wir von Toolchain reden, meinen wir in der Regel die vielen Helferlein, die unsere Arbeit erleichtern. In meinem Fall als Testmanager sind die digitalen Tools heute aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken: Ticketsysteme steuern unseren Arbeitsalltag, Testtools speichern unsere Testfälle und führen sie manchmal automatisch aus, die Requirements werden in Applikationen verwaltet und diese füttern gleich das Backlog. Viele tolle Dinge stehen uns heute zur Verfügung, als Beispiel soll hier nur die großen Touch-Displays erwähnt sein, vor denen wir während des Standup's andächtig stehen und virtuelle Kärtchen per Fingertipp verschieben.
Aber vergessen wir nicht auf die kleinen Helferlein des Alltages - althergebracht, analog und selbstverständlich.
Der erste Weg in der Früh nach dem Einschalten des PC's führt mich zur Kaffeemaschine - absolut notwendig für einen Kaffeejunkie wie mich. Esspresso doppelt - zumindest für mich. Kollegen haben es lieber etwas milder, vielleicht, wenn es eine dieser ganz modernen Maschine ist mit automatischem Milchschaum. Inzwischen sind diese Automaten so zum Standard geworden, sodass Filterkaffee (zum Glück) schon die Ausnahme ist.
Danach mache ich meine Tagesplanung - nicht mit Jira, Wunderlist, Googles ToDo'S - nein ganz klassisch mit einem PostIt und Kugelschreiber.
PostIt's sind aus meinem Alltag sowieso nicht weg zu denken. Der Schreibtisch ist voll beklebt, hinter mir an der Mauer ein haptisches Taskboard und wenn ich einen Kollegen an seinem Platz nicht antreffe, hinterlasse ich gerne ein gelbes Selbstklebe-Zettelchen. Nur: Es müssen die super-klebenden Spezial PostIts („super sticky“) sein, damit man sie öfter auf andere Stellen kleben kann und nicht ein Windstoß aus dem haptischen Taskboard einen bunten Zettelhaufen am Boden macht. Habe ich schon die Notwendigkeit einer Kaffeemaschine erwähnt? Ein zu Ende gehender Vorrat an Kaffee, Zucker oder Milch etc., kann mit einem PostIt ganz einfach auf dem Kaffeeautomaten für die meist frühmorgentlichen HelferInnen der Office-Betreuung mitgeteilt werden.
Eine ähnliche Aufgabe erfüllt das Notizbuch. Im Gegensatz zu den PostIt's hat das Geschriebene im Notizbuch aber einen dauerhaften Charakter. Viele verwenden dafür teure gebundene Bücher, manche in Leder, mit Aufklebern zum Beschriften, einem Schnürchen als Lesezeichen. Mir sind aber die ganz einfachen Kollegblöcke lieber. In einem Kasten in meinem Keller sammle ich die vollgeschrieben Blöcke seit vielen Jahren und obwohl ich noch nie in einem älteren Block was gesucht oder benötigt habe, kann ich mich nicht davon trennen. Vielleicht geben diese Blöcke ein schönes Lagerfeuer bei meiner Pensionierungsfeier?
Damit die Tools PostIt und Notizbuch funktionieren, benötigen wir noch Stifte. Die Auswahl von Stiften, Bleistiften und Kugelschreiber ist für mich ein ewiges Thema: Oft gehe ich in ein Schreibwarengeschäft und probiere unterschiedliche - meist höher preisige - Schreibgeräte aus. Und leider kaufe ich diese dann oft auch. Wobei die Wahl des Schreibgerätes durchaus gewissen Mode-erscheinungen unterliegt: Vor einigen Jahren waren klassische Füllfedern in Gebrauch, im Moment verwende wieder ich einen einfachen Kugelschreiber. Notwendig und immer in meiner Tasche sind auch ein Bleistift und ein Textmarker. Und damit ich den Marker auch auf den gelben PostIt verwenden kann, habe ich einen neon-orangen Highlighter.
Damit sind meine persönlichen Tools 1.0 schon alle erwähnt. Aber es gibt natürlich weitere, die jedoch allgemein oft zur Verfügung stehen. Da wäre mal das klassische Whiteboard. Zu einem guten Whiteboard gehören auch Whiteboardstifte - und nur Whiteboardstifte. Oft liegen auf der Ablage Stifte in allen Farben, Dicke und Größen, aber es sind oft auch Permanent-Stifte darunter. Ärgerlich, wenn man nach einem intensiven Brainstorming oder Workshop merkt, dass man sich im wahrsten Sinn auf der Tafel ver-"ewigt" hat. Lästig ist es auch, wenn die Stifte undicht sind oder kleckern. Nicht nur ein Hemd hat bei mir das zeitliche gesegnet, weil der Stift tropfte.
Ähnlich zu einem Whiteboard sind auch Flipcharts. Sobald ich mit jemandem ein fachliches Detail diskutiere, zieht es mich oft zum Flip um zu zeichnen, skizzieren, visualisieren. Ärgerlich, wenn dann alle Blätter bereits benutzt sind. Und oft hilft dann die übliche Schnelllösung nicht, den Block umzudrehen, weil diese Idee schon jemand vorher hatte. Wäre doch nett, wenn man den Nachfolgenden ein sofort benutzbares Flipchart hinterlassen würde. Und außerdem ist das auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsthema: Gebrauchte Flips hängen lassen - da freuen sich die Nachfolgende über die Lektüre (und Wirtschaftsspione oder DSGVO-Jäger soll es ja auch geben).
Das wichtigste Tool
Habe ich schon erwähnt, dass das wichtigste Tool, die Kaffeemaschine ist? Und wenn diese in der Nähe der Besprechungsräume ist, wäre es perfekt!